Übersetzungen
Das Übersetzen aus dem Deutschen ins Englische gehört seit den 70er Jahren zu meinen liebsten Aufgaben. Es ist für mich, die oft monate-, sogar jahrelang an einem Buchprojekt schreibt, eine wunderbare Abwechselung, denn der Text ist ja schon da – ich muss ihn “nur” schön, präzise und treu im Geiste ins Englische übertragen. Ich habe inzwischen alles mögliche übersetzt: Literatur und PR-Texte, Lieder, Interviews, Drehbücher, Kunstkataloge, Nachrichtenbeiträge, Dokumentarfilme, Untertitelungen, einmal auch einen Räumungsbefehl!
Als Musikjournalistin (1975-1988) habe ich viele Menschen aus dem Musikbusiness gekannt. Über Conny Konsack, der damals die legendäre Konzerthalle im Kant Kino betrieb, und außerdem Manager einiger Rockgruppen war, lernte ich die Mitglieder von Ideal kennen, eine der erfolgreichsten Rockbands der neuen deutschen Welle. Als sie vorhatten, zwei ihrer Songs auch in Englisch herauszubringen, bat Conny mich “Monotony” in Englisch zu texten. Das war eine tolle Aufgabe. Sowas hätte ich gerne öfters gemacht. Braucht jemand noch eine Songtexterin? Meine Kontakte findet man hier. Hahah.
Es war eine genußvolle Arbeit das Fotobuch von Michael Ruetz (zusammen mit meinem Kollegen Stephen Locke) zu übersetzen. Ruetz gehört zu den besten Fotografen seiner Generation – jedes einzelne seiner Fotos hat mich berührt.
In den Jahren nach der Wende hat die Entdeckung der dunklen Welten unter Berlin viel Aufmerksamkeit bekommen. Vor allem fand ich East Berlins Geisterbahnhöfe besonders faszinierend. Arbeit am Buch “Ghost Stations” vom Verleger Christoph Links hatte meine Fantasie beflügelt – so viel sogar, dass ich dazu inspiriert wurde, Geisterbahnhöfe in meine Wende-Novelle “Mauerblümchen” zu integrieren. Mehr zu “Mauerblümchen” hier.
Die Arbeit an der Übersetzung zu der 60-minütigen VHS-Kassette – “Ode to Joy and Freedom” – mit einem historischen Rückblick der Ereignisse, die zum Mauerfall führten, sowie Ausschnitten aus dem Benefiz-Konzert der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Leonard Bernstein, Weihnachten 1989 – war zwar nicht ganz so aufregend wie die Wende selbst, aber trotzdem ganz schön spannend.
Jochen Kuhn ist All-Round-Künstler. Er malt, textet, inszeniert und führt die Tonregie für seine vielfach preisgekrönten Kurzfilme, jeder von ihnen ist ein Kleinod und voller Weisheit, Poesie und leisem Humor. Mir war es eine Ehre die Texte von sieben genialen kuhn’schen Kurzfilmen ins Englische für den abendfüllenden Film “Painting in Motion” (2018) zu adaptieren. Die Voiceover-Regie habe ich auch übernommen. Sprecher der englischen Fassung war Eric Hansen. Hier der englische Fassung von “Immer müde” – “Always Tired.”
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